Gedenkstätte Basisanfangspunkt Darmstadt 1808

Die Basismessung von Darmstadt nach Griesheim im Jahr 1808 ist das älteste geodätische Projekt in Hessen, welches nach wissenschaftlichen Maßstäben ausgeführt wurde und nachvollziehbar dokumentiert ist. Sie stellt den Beginn der „Alten Triangulation“ des Großherzogtums Hessen dar und bestimmte deren Maßstab. Die Messung der Basis erfolgte vom 5. bis 29. Oktober 1808 unter der Leitung der berühmten hessischen Geodäten Christian Leonhard Philipp Eckhardt (01.07.1784 – 21.12.1866) und Ludwig Johann Schleiermacher (28.05.1785 – 13.02.1844). Die Messung vom Basisanfangspunkt A in Darmstadt zum Basisendpunkt E in Griesheim wurde mit drei exakt kalibrierten Tannenholzstangen von jeweils 7,8 m Länge durchgeführt. Dabei ergab sich 1808 eine Entfernung von 7.118,303 m (int.) in Meereshöhe. Nach heutigen Erkenntnissen wurde diese Strecke um lediglich 124 mm bzw. 17,4 ppm zu kurz ermittelt, was belegt, dass diese Basismessung von Eckhardt und Schleiermacher die erste geodätische Präzisionsmessung in Hessen gewesen ist.

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Gedenkstätte zur Europäischen Gradmessung auf dem Großen Feldberg im Taunus

Für die im Rahmen der Europäischen Gradmessung neu zu beobachtenden Triangulationsnetze wurde auf dem Großen Feldberg 1868 ein neuer Dreieckspunkt festgelegt und mit einem sog. „Gradmessungspfeiler“ aus Sandstein vermarkt.

Als Gedenkstätte für die Europäische Gradmessung auf dem Großen Feldberg dient der 1956 errichtete astronomische Beobachtungspfeiler des Instituts für Angewandte Geodäsie (IfAG) in Frankfurt am Main – dem heutigen Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG).

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Gedenkstätte Basis bei Gernsheim von 1908

Die Basis bei Gernsheim diente zur Maßstabskontrolle der sog. „Neuen Hessischen Triangulation“, die zwischen 1903 und 1928 im Großherzogtum Hessen – ab 1918/1919 Volksstaat Hessen – unter der Leitung des Wasserbaugeometers und hervorragenden hessischen Geodäten Karl Blaß (1868 – 1958) durchgeführt wurde. Die Neue Hessische Triangulation wurde seinerzeit an die wenige Jahre zuvor fertiggestellte Haupttriangulation der Königlich Preußischen Landesaufnahme angeschlossen. Die wichtigsten Bezugspunkte waren dabei der Melibocus im Odenwald, der Große Feldberg im Taunus und der Donnersberg im Nordpfälzer Bergland.
Zur Erinnerung an diese großartige geodätische Präzisionsleistung von Karl Blaß wurde der Basisverlauf durch das HLBG in der Örtlichkeit an drei Stellen sichtbar gemacht und als Gedenkstätte des DVW Hessen e.V. eingerichtet.

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Grabstätte von Chr. L. Ph. Eckhardt in Darmstadt

Christian Leonhard Philipp Eckhardt (01.07.1784 – 20.12.1866) gilt als der „Vater der hessischen Geodäsie“ und wirkte im damaligen Großherzogtum Hessen-Darmstadt. Gemeinsam mit seinem Freund und Schwager Ludwig Johann Schleiermacher (28.05.1785 – 13.02.1844) legte er dort die Grundlagen für die Landestriangulation und die topographische Landesaufnahme. Eckhardt konzipierte bereits um 1810 ein modernes zahlenbasiertes Liegenschaftskataster, welches später im wegweisenden Gesetz vom 13. April 1824 seinen Niederschlag fand. Die geodätischen Arbeiten begannen 1808 mit der Basismessung Darmstadt – Griesheim und endeten 1834 mit der Hessischen Gradmessung. Eckhardt und Schleiermacher waren auch die Protagonisten bei der Entwicklung und Einführung des neuen Maß- und Gewichtssystems im Großherzogtum im Jahre 1817, welches bereits auf dem metrischen System basierte. Beide sind zudem Mitbegründer der Höheren Gewerbeschule Darmstadt, aus der die Technische Hochschule Darmstadt (die heutige TUD) entstanden ist.

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Grabstätte von Christian Ludwig Gerling in Marburg

Christian Ludwig Gerling (10.07.1788 – 15.01.1864) war ein bedeutender Geodät und Schüler des berühmten Mathematikers Carl Friedrich Gauß (30.04.1777 – 23.02.1856). Er war von 1817 bis zu seinem Tode Professor für Mathematik, Physik und Astronomie an der Philipps-Universität in Marburg. Gerling ist der Schöpfer der kurhessischen Haupttriangulation, die im Zeitraum 1822 – 1837 entstanden ist. Weitere bedeutende Arbeiten bestanden in der weltweit ersten Messung einer Lotabweichung in der Länge und in der Bestimmung der Astronomischen Einheit.

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Ehemalige Grabstätte von Karl Kempski in Marburg

Karl Kempski (13.06.1882 – 13.05.1958) war von Mai 1946 bis Dezember 1948 Vorsteher des Katasteramtes in Marburg/Lahn. Nach den Wirren des 2. Weltkriegs und dem schwierigen Neuanfang in Deutschland wurde unter seiner Initiative der Landesverein Hessen e.V. im Deutschen Verein für Vermessungswesen (DVW) gegründet.

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Grabstätte von Ludwig Johann Schleiermacher in Darmstadt

Ludwig Johann Schleiermacher (28.05.1785 – 13.02.1844) war Lehrer für Mathematik und Physik am Gymnasium in Darmstadt und leitete auch das physikalische Kabinett. Seit 1806 arbeitete er eng mit seinem Freund und Schwager Christian Leonhard Philipp Eckhardt (01.07.1784 – 20.12.1866), dem „Vater der hessischen Geodäsie“, auf dem Gebiet der Astronomie und Geodäsie zusammen. Beide legten die wissenschaftliche Basis für die Landestriangulation im damaligen Großherzogtum Hessen-Darmstadt. Schleiermachers geodätische Pionierleistung bestand dabei in der Entwicklung der mathematischen Grundlagen für die hessische Landestriangulation einschließlich einer eigenen Ausgleichungsmethodik für die Winkel in Dreiecksnetzen.

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Gedenkstätte für Friedrich Ludwig Wagner in Heidenrod-Kemel

Friedrich Ludwig Wagner (11.01.1800 – 18.07.1868) gilt als der Schöpfer der Landesvermessung im Herzogtum Nassau. Er entstammte einer regelrechten Geometer-Dynastie und wurde in Kemel (heute ein Ortsteil der Gemeinde Heidenrod) geboren. Sein Lebenswerk ist die Nassauische Landestriangulation. Von 1853 bis 1862 richtete er unter Mitwirkung seines Bruders August Wagner und seiner vier Söhne die Netze I. – III. Ordnung mit über 3.600 Punkten ein. Er zeichnete für die Erkundung, Messung und Auswertung der Netze I. und II. Ordnung persönlich verantwortlich. Mustergültig war die dauerhafte Vermarkung aller Bodenpunkte mit Trachytpfeiler und -platte sowie die Dokumentation der Ergebnisse in einem 1863 herausgegebenen Druckwerk, getreu seines Leitsatzes „Die gründlichste und sorgfältigste Arbeit ist für die Zukunft auch die Billigste“. Friedrich Wagner starb 1868 in Wiesbaden und wurde dort auf dem Alten Friedhof an der Platter Straße beigesetzt.

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